Interview zum Mental-Media-Score® im Regional Update

„Raus aus dem Krisenmodus, rein in den Chancenmodus“

Wie Eva List mit dem Mental-Media-Score® unsere digitale Welt verändern will

Dieses Interview ist am 7. Oktober 2025 erschienen im Regional Update

 

Eva List auf der Bühne zum Thema Marketing der Zukunft
Eva List Foto: Justin Bockey©

Freren/München. Eva List lacht, wenn sie über Pommes spricht. Doch hinter dem augenzwinkernden Namen ihres Netzwerks „Vitamin P“ steckt eine Vision, die weit über gemütliche Frauenrunden mit Fritten und Wein hinausgeht. Als Texterin, Kommunikationsstrategin und Entwicklerin des Mental-Media-Score® will sie etwas bewegen – und vor allem: verbinden. Im Interview mit regionalupdate.de gibt sie Einblicke in ihr Denken, ihr Wirken und warum wir digitale Räume mutiger gestalten sollten.

Was motiviert dich persönlich zu dem, was du tust?

„Es ist ein schönes Gefühl, mit dem, was man kann, wirksam zu sein. Ich frage mich oft, wie ich mit meinem Wissen die Zukunft aktiv mitgestalten kann. Gleichzeitig habe ich einen enormen Wissensdurst. Ich will verstehen, wie alles funktioniert und zusammenhängt. Jeder von uns hängt ohnehin mit drin. Mich bewusst dafür zu entscheiden, neue Verbindungen im HIRN und JETZT zu knüpfen, tut gut. Ich möchte raus aus dem Krisenmodus – rein in den Chancenmodus.“

Worum geht es beim Mental-Media-Score® – und wie kam es zur Idee?

„Den Grundstein für die Idee zum ‚Nutri-Score für digitalen Konsum‘ hat mein Start in die Selbständigkeit als freiberufliche Texterin 2019 gelegt. Ich wollte wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Stimmung eines Textes zu bewerten. Über diese Frage bin ich auf die Sentimentanalyse gestoßen – ein Verfahren, mit dem Computer die emotionale Stimmung in Texten erkennen, also ob etwas positiv, neutral oder negativ gemeint ist. Diese Analyse wird im Marketing, in der Politik und in der Finanzbranche intensiv genutzt. Ich habe mich gefragt, warum wir das nicht auch dafür verwenden, um selbst ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Stimmung die Inhalte haben, die wir digital konsumieren. Als ich mit meinen Söhnen beim Frühstück über den Nutri-Score auf einem Joghurt sprach, kam uns die Idee: Warum gibt es so etwas nicht auch für digitale Medien?“

Welche Herausforderungen beobachtest du aktuell im Umgang mit digitalen Medien?

„Ich liebe digitale Medien und sehe viele Chancen, die darin liegen. Wir können uns weltweit mit Menschen verbinden, uns neue Themen erschließen, uns mitteilen. Die Herausforderung liegt darin, ein gesundes Maß zu finden. Also zu lernen, wie wir die Vielzahl an Informationen, Kontakten und Inhalten so nutzen, dass sie uns guttun und nicht überfordern. Die größte Gefahr sehe ich darin, dass sich die gesellschaftliche Mitte zurückzieht und die digitalen Räume den Extremen überlässt. Fake News, Nachrichtenmüdigkeit, Depressionen oder Cybermobbing sind Schlagworte, die Angst machen und den Blick auf das Negative lenken. Ich möchte, dass wir digitale Medien wieder als Stärke begreifen – als Chance, nicht als Gefahr. Dafür müssen wir auch den positiven Geschichten, Menschen und Nachrichten mehr sichtbaren Raum geben.“

Wie sieht für dich eine „gesunde Kommunikation“ aus?

„Gesunde Kommunikation bedeutet für mich, dass ein Austausch nicht belastet, sondern stärkt. Sie lässt Raum für Reflexion, echtes Zuhören und gegenseitige Akzeptanz. Dazu gehört auch, sich respektvoll zu streiten, um gemeinsam weiterzukommen. Entscheidend ist, dass es dabei Regeln und Grenzen gibt, die schützen. Vor allem vor Verletzung und Schaden.“

Was wünschst du dir für die digitale Gesellschaft der Zukunft?

„Ich wünsche mir, dass es keinen Unterschied mehr gibt zwischen digital und offline – weil das soziale Miteinander auf allen Ebenen dieselben Regeln braucht, damit wir mental gesund bleiben.“

Welche Rolle spielt LinkedIn für dich beruflich?

„Beruflich spielt LinkedIn für mich eine eher ergänzende Rolle. Ich nutze es, um mich mit Menschen zu verbinden, die mir neue Impulse geben. Für mich ist es aktuell das wirksamste Netzwerk überhaupt. Auf LinkedIn habe ich das Gefühl, dass viele Menschen Lust auf Zukunft haben, mutig sind und ‚gesunde Kommunikation‘ leben. In meiner LinkedIn-Bubble gibt es viel Zuversicht und Menschen, die sich wirklich engagieren.“

Du arbeitest fest angestellt und freiberuflich – wie bringst du das unter einen Hut?

„Das klappt gut. Da sich bei mir alles um Kommunikation dreht, greift beides wunderbar ineinander. Ich finde, viel mehr Menschen sollten das so machen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.“

Was war dein bisher schönster Moment mit „Vitamin P“?

„Mein Pommes-Frauen-Netzwerk ist insgesamt ein schöner Moment. Ich bin so froh, dass ich mich einfach getraut habe, es ins Leben zu rufen – um bei Pommes, Wasser und Wein über Themen zu sprechen, die uns Frauen heute bewegen. Mit Pommes verbinde ich nur gute Erinnerungen. Wir haben mit dem Thema ‚Mental Load‘ gestartet, weiter ging es mit ‚Power of Friendship‘, und zuletzt haben wir uns der ‚Perfect Hormony‘ gewidmet. Das nächste Thema wird mich sicher wieder spontan anfliegen.“

Welchen Tipp gibst du Menschen mit, die mit eigenen Ideen sichtbarer werden wollen?

„Wenn du von deiner Idee überzeugt bist, springt der Funke automatisch über. Meine Zauberformel ist das ‚EVA-Prinzip‘: Schreib empathisch, verbindend und authentisch.“

Was dürfen wir als Nächstes von dir erwarten?

„Als Nächstes veröffentliche ich gemeinsam mit der fantastischen Grafikdesignerin Sandra Franck ein E-Book mit dem Titel: ‚Machen oder lassen – LinkedIn für Geschäftsführende. Die 10 häufigsten Vorbehalte gegenüber dem Business-Netzwerk.‘ Alles, was ich mit meiner Selbständigkeit einnehme, investiere ich in die Weiterentwicklung des Mental-Media-Score®. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, darf sich gerne melden.“

Quelle: „Raus aus dem Krisenmodus, rein in den Chancenmodus“ – Wie Eva List mit dem Mental-Media-Score® unsere digitale Welt verändern will – Regional Update