Maja Göpel über Werte

„Die Zuversichtlichen“ mit Maja Göpel: Warum Werte unsere Gesellschaft zusammenhalten

Warum mich dieses Thema bewegt

Fotoausschnitt aus Youtube mit dem Moderator Zackes Brustik, Maja Göpel und Reinhard Schneider. Im Hintergrund das Logo "Die Zuversichtlichen"
Maja Göpel in Mainz bei Werner & Mertz zum Talk „Die Zuversichtlichen“

Als Texterin und Storytellerin stelle ich mir immer wieder die Frage: Welche Werte unterstütze ich mit meiner Arbeit? Welche Botschaften transportiere ich – bewusst oder unbewusst – mit meinen Texten? Kommunikation und Marketing tragen eine große Verantwortung. Sie beeinflussen, wie Menschen denken, welche Geschichten sie glauben und welche Werte sie als erstrebenswert empfinden. Ich halte es für entscheidend, nicht nur nach Trends zu kommunizieren, sondern Werte sichtbar zu machen, die langfristig Bestand haben. Schon lange folge ich Maja Göpel, die nicht nur wertvolle Bücher schreibt, sondern auch Gründerin der Mission Wertvoll ist. Sie legt den Fokus auf Chancen und Wege einer sozial-ökologischen Transformation.

 

Was leitet uns in einer Welt voller Krisen?

Diese Frage stand im Zentrum des Talks am 18. Februar 2025 „Die Zuversichtlichen“ mit Maja Göpel und Reinhard Schneider (Geschäftsführer Werner & Mertz in Mainz – bekannt als Marke „Frosch“) , moderiert von Zackes Brustik. In einer Zeit, in der Unsicherheit und Populismus wachsende Herausforderungen sind, diskutierten die beiden Experten, ob wir uns Werte heute noch „leisten“ können und welche Bedeutung sie für unsere Gesellschaft haben.

Werte als Orientierungshilfe

Maja Göpel, Transformationsforscherin und Autorin des Buches Werte – Ein Kompass für die Zukunft, betonte, dass Werte kein Luxus sind, sondern eine essenzielle Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft. Werte wie Respekt, Fairness und soziale Verantwortung könnten helfen, Brücken zwischen scheinbar unversöhnlichen Lagern zu bauen.

Reinhard Schneider, Unternehmer und Autor von Die Ablenkungsfalle, hob hervor, dass Unternehmen eine entscheidende Rolle dabei spielen, Werte nicht nur zu predigen, sondern sie aktiv zu leben. Gerade im Konsumverhalten könne man positive Signale setzen, indem man Produkte und Dienstleistungen anbietet, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ethisch nachhaltig sind.

Neue Begriffe, neue Denkanstöße

Im Talk fielen spannende neue Begriffe, die die Diskussion um gesellschaftlichen Wandel bereichern:

  • Anerkennungsinsel: Räume, in denen Menschen für ihre wertebasierte Haltung und ihr Engagement Anerkennung erfahren.
  • Schadschöpfung: Ein Wortspiel mit „Wertschöpfung“, das darauf hinweist, dass viele wirtschaftliche Prozesse gleichzeitig auch Schaden an Umwelt und Gesellschaft verursachen.
  • Von „Was brauchen wir?“ zu „Was sind wir bereit zu teilen?“
    • Diese Perspektivverschiebung stellt die Frage, welche Ressourcen, Fähigkeiten oder Chancen Menschen bewusst miteinander teilen können, anstatt nur ihren eigenen Bedarf in den Mittelpunkt zu stellen.
      • Ein Exkurs: Open Innovation und Wissen teilen

        Reinhard Schneider betont die Bedeutung von Open Innovation und die Notwendigkeit, Wissen nicht als Machtinstrument zu monopolisieren, sondern es aktiv zu teilen, um nachhaltige Lösungen voranzutreiben. Viele Unternehmen halten ihr Wissen über umweltfreundliche Prozesse oder Recyclingmethoden bewusst zurück oder blockieren sie durch Sperrpatente, um alte Geschäftsmodelle zu schützen.

        Sein Open Innovation Lab ist ein Gegenentwurf zu dieser Praxis. Es zeigt, dass Wissen teilen nicht nur nachhaltiger, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Durch offene Innovationsprozesse können neue, wirksame Lösungen schneller entstehen, indem andere Unternehmen, Startups oder Forschungseinrichtungen daran anknüpfen.

        Er sieht in diesem Ansatz eine große Chance, die Transformation der Wirtschaft zu beschleunigen, anstatt sie durch künstliche Barrieren zu verzögern. Sein Credo lautet sinngemäß: „Warum Wissen horten, wenn es geteilt größere Wirkung entfalten kann?“

Die Psychologie des Populismus

Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Anziehungskraft populistischer Botschaften. Menschen, die sich unsicher fühlen oder Angst vor der Zukunft haben, suchen oft nach einfachen Antworten. Populisten bedienen dieses Bedürfnis, indem sie suggerieren, dass früher alles besser war und keine Veränderung notwendig sei. Hier ist es entscheidend, positive Erzählungen entgegenzusetzen, die nicht auf Verzicht und Einschränkung fokussiert sind, sondern auf Gestaltungsspielräume und Chancen.

Wie wir positive Veränderung gestalten können

Ein wichtiger Punkt im Talk war die Idee, nicht nur auf Krisen zu reagieren, sondern proaktiv Geschichten des Gelingens zu erzählen. Wenn Menschen erkennen, dass Wandel nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist, werden sie motivierter sein, sich zu engagieren.

Lösungsansätze aus der Diskussion:

  • Mehr Anerkennungsinseln schaffen, in denen Menschen für nachhaltiges und soziales Engagement positive Resonanz erfahren.
  • Schadschöpfung sichtbar machen, indem wir in Wirtschaft und Politik die realen Kosten von Umweltzerstörung und sozialem Ungleichgewicht in Entscheidungen einpreisen.
  • Den Fokus von „Was fehlt uns?“ hin zu „Was können wir beitragen?“ verschieben.

Fazit: Werte als Motor für eine zukunftsfähige Gesellschaft

Der Talk zeigte deutlich: Werte sind keine veralteten Konzepte, sondern ein essenzieller Bestandteil gesellschaftlichen Fortschritts. Gerade in Zeiten von Unsicherheit können sie uns Orientierung geben – sei es im persönlichen Umfeld, in Unternehmen oder auf politischer Ebene.

Maja Göpel und Reinhard Schneider liefern mit ihren Büchern tiefgehende Einblicke in diese Debatte, die ihr signiert im serendipischen Buchshop von Hansjörg Schwarz bestellen könnt. Er ist übrigens der Ideengeber und Initator des Formats „Die Zuversichtlichen“. Folgt ihm auf LinkedIn und lernt Serendipität zu schätzen. 

Den gesamten Talk „Die Zuversichtlichen“ kannst du hier anschauen: Video-Link.

 

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